Probleme beim Fressen
Ein Papageienschnabel behindert eine Nahrungsaufnahme und schädigt dauerhaft das Kieferngelenk der Schildkröte.
Vorbeugung
Landschildkröten sollten in Freilandhaltung gehalten werden und ausschließlich mit Wildkräutern (mehr zum Thema Fütterung) gefüttert werden. Zudem sollte immer Sepiaschale und im Hochsommer Agrobs zur Verfügung stehen. Sowohl Sepiaschale wie auch Agrobs sorgt für eine Beanspruchung des Schnabels und für einen gesunden Abrieb.
Ein sehr hochwertiges Calcium für Landschildkröten ist auch Algenkalk. Algenkalk hat den großen Vorteil, dass es pflanzlich gewonnen wird und Schildkröten es daher schnell verstoffwechseln können als Sepiaschale. Denn Calcium aus Pflanzen wird schneller aufgenommen als Calcium aus tierischer Herkunft. Insbesondere für Schildkröten mit einem Papageienschnabel oder kranke Landschildkröten mit Kalkmangel ist das sehr hilfreich.
Im natürlichen Lebensraum ernähren sich Landschildkröten von wilden Pflanzen inklusive Stängeln, Blüten und teilweise auch Wurzeln. Dabei reißt die Schildkröte Pflanzenteile von den Futterpflanzen ab.
Insbesondere in Trockenzeiten bestehen diese Pflanzen nicht aus zarten, saftigen Trieben, sondern überwiegend aus trockenen, mit feinem Sand "verschmutzten" und sehr faserreichen Trockenkräutern, die den Schnabel beanspruchen. Deshalb ist die Verfütterung von Agrobs im Hochsommer auch für die Schnabel-Pflege sehr zu empfehlen.
Ein zu langer Papageienschnabel muss von einem schildkrötenerfahrenen Tierarzt gekürzt, also mechanisch entfernt, werden. Bitte auf keinen Fall selbst den Schnabel kürzen. Dieser ist sehr empfindlich und darf nur mit speziellen Werkzeugen durch einen Reptilien-Tierarzt gekürzt werden.
Der Schnabel (wie auch die Krallen) von Schildkröten wächst lebenslang nach. Erhält eine Schildkröte in menschlicher Obhut also nur saftige Nahrung oder gar Obst (Obst sollte niemals verfüttert werden), wird der Schnabel immer länger und wird ein "Papageienschnabel".