Das Thema Einzelhaltung / Gruppenhaltung gehört zu den am meisten diskutierten Themen unter Schildkrötenhaltern.
Schildkröten sind von Natur aus keine sozialen Tiere, sondern Einzelgänger, die den größten Teil ihres Lebens alleine verbringen. Sie bewohnen große Gebiete und in ihrem natürlichen Lebensraum ist kein Weibchen dazu verdonnert, immer wieder von einem Männchen bedrängt zu werden, ohne dass sie die Möglichkeit hat zu flüchten. Allerdings laufen sich die Tiere natürlich doch immer wieder mal über den Weg, vor allem zur Paarungszeit.
Schildkröten sind "Kontakttiere", d.h. sie vermeiden die körperliche Berührung mit Artgenossen nicht. Keineswegs sind sie aber Herdentiere und in ihrem Lebensraum fast immer alleine anzutreffen.
Zu kleine Gehege haben gestresste, unterdrückte Tiere zur Folge. Es sollte auch die Möglichkeit gegeben sein die Tiere zu trennen, wenn dies nötig ist. Bei jedem Neuzugang muss eine Quarantänezeit (bzgl. Herpes oder Parasiten) eingehalten werden.
Wer diese Kriterien nicht erfüllen kann, sollte sich keinesfalls mehrere Schildkröten anschaffen oder zum Wohle der Tiere ganz auf eine Haltung verzichten. Denn auch einzeln gehaltene Schildkröten fristen kein optimales, artgerechtes Dasein. Es macht auch den Anschein, dass einzeln gehaltene Männchen verhaltensgestört werden, wenn sie ihren Paarungstrieb nicht ausleben können.
Eine gute Lösung die von einigen erfolgreichen Schildkrötenzüchtern praktiziert wird, ist die Schildkröten zeitweise zusammen, sie aber den Rest der Zeit getrennt leben zu lassen. Eine andere Möglichkeit ist, nur wenige Schildkröten (3-4) in einem gut strukturierten Gehege von mindestens 50 Quadratmetern zu halten.